Finale

Bereits in der Schule habe ich den „DER SPIEGEL“ wöchentlich, von der ersten bis zur letzten Seite, gelesen. Nach gut 30 Jahren – frage mich niemand warum das so lange gedauert hat -, wurde mir endlich klar, dass es immer um die gleichen Geschichten, ob in Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft geht. Nur die Personen, Orte und Summen änderten sich. Seither schaue ich höchstens mal beim Arzt oder Frisör (von der Schreibweise Frisör“ war unsere kanadische Freundin Lucille immer sehr belustigt) hinein.

So wie mit dem SPIEGEL geht es mir mit meinem Blog. Eine neue Reise, ein anderes Konzert, eine weitere Veranstaltung. Ja, es sind andere Städte, andere Künstler, andere Musik, aber im Grunde halt immer eine Wiederholung. Am 22.2.2015, also vor genau vier Jahren, habe ich meinen Blog begonnen. Aber früher als beim „SPIEGEL“ finde ich, dass es genug ist. Zumal die Resonanz  mehr als bescheiden war. Und der gewünschte Austausch mit Bewohnern des Hauses und der anderen Häuser kam eh‘ nie zu Stande.

Meine Blogger-Zeit hat mich in diesen Jahren aber auch mit vielen interessanten Blogs und Menschen bekannt gemacht, von denen ich lernen konnte und die ich sicher auch weiterhin in meinem Gesichtsfeld behalten werde. 

Meinen Followerinnen und Followern danke ich ganz herzlich für ihre Treue und ihr Interesse. Ich wünsche Euch noch viel Spaß und Erfolg mit Eueren eigenen Blogs. Euch und allen Leserinnen, Lesern und Divers widme ich mein Schlusswort, das allerdings nicht von mir stammt. Die wunderbare Mascha Kaléko (1907-1975), die in unnachahmlicher Weise Stimmungen und Gefühle in augenzwinkernde Poesie verwandeln konnte, sagt das viel viel besser.

»Take it easy!«

Tehk it ih-si, sagen sie dir.

Noch dazu auf englisch.

„Nimm’s auf die leichte Schulter!“

Doch, du hast zwei.

Nimm’s auf die leichte.

Ich folgte diesem populären

Humanitären Imperativ.

Und wurde schief.

Weil es die andre Schulter

Auch noch gibt.

Man muß sich also leider doch bequemen,

Es manchmal auf die schwerere zu nehmen.